Bericht von der Mitgliederversammlung des Fördervereins 2013

Liebe Gemeindemitglieder, liebe Mitglieder des Fördervereins,

der „Förderverein für die Arbeit der ev.-luth. Kirchengemeinde St. Martin Nienstedt-Förste“ hat Ende April dieses Jahres seine jährliche Mitgliederversammlung abgehalten. Fast schon „traditionsgemäß“ fand diese Versammlung im Verbund mit einer Gemeindeversammlung statt. 36 Gemeindemitglieder waren erschienen, um die Gelegenheit zu nutzen, sich aus 1. Hand über die zukünftige pfarramtliche Versorgung der Kirchengemeinden Nienstedt/Förste und Eisdorf/Willensen zu informieren.

Es gab Erfreuliches zu verkünden. Die seit 19 Monaten vakante Pfarrstelle konnte neu besetzt werden. In Kürze werden wir Wolfgang „Wolle“ Teicke aus Einbeck als neuen Pastor in unseren Kirchengemeinden begrüßen dürfen. Details dazu finden sich an anderer Stelle in diesem Gemeindebrief.

Während der Vakanz war der Förderverein sozusagen in gespannter „Lauerstellung“, um ggf. finanziell in die Bresche zu springen, sobald vom Kirchenvorstand entsprechende Signale kämen. Erforderlich war das jedoch bislang nicht. Grundsätzlich war und ist es die erklärte und mit dem Kirchenvorstand abgestimmte Absicht unseres Vereins, geeignete Fördermaßnahmen mit dem Pastor vor Ort abzustimmen. Pastor Teicke hat schon signalisiert, dass er Aufgaben für den Förderverein im Gepäck hat. Er kann in dieser Hinsicht auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen, da er in Einbeck bereits ähnliche Projekte initiiert und erfolgreich durchgeführt hat. Wir erwarten daher gespannt seine Ankunft.

Der Förderverein ist im Jahre 2000 gestartet mit dem Ziel, die Pfarrstelle vor Ort zu erhalten. Das ist uns bis zur Pensionierung von Pastor Wicke vor eineinhalb Jahren auch eindrucksvoll gelungen. Die Kirche ist sozusagen im Dorf geblieben. Und der Pastor mit ihr. Nun haben wir zwar im Ringen um den Pfarrsitz „den Kürzeren gezogen“, trotzdem bin ich der Überzeugung, dass die Kirche auch zukünftig vor Ort bleibt, sofern wir uns alle weiterhin dafür einsetzen.
Dass es ein einfaches „Weiter so wie bisher“ nicht würde geben können, war mir und vielen von Ihnen sicherlich schon länger klar. Pastor Teicke hat 2 Kirchengemeinden mit 4 Dörfern seelsorgerisch und pfarramtlich zu betreuen. Das wird er nicht in gleichem Umfang leisten können, als wenn er nur für eine Kirchengemeinde zuständig wäre. Hier werden die beiden Fördervereine gefordert sein, die Auswirkungen so gut es geht abzufedern und Pastor Teicke wo nötig und möglich zu entlasten. Das heißt: Wie in der Vergangenheit werden die Fördervereine auch und gerade in Zukunft eine gewichtige Rolle bei der Finanzierung der Gemeindearbeit leisten (müssen).

Diese Erkenntnis führt mich unweigerlich zur grundlegenden Problematik nicht nur unseres Fördervereins sondern auch der gesamten Kirchengemeinde(n). Quasi von seiner Gründung an hat der Förderverein mit der Altersstruktur seiner Mitglieder zu kämpfen. Dieses Problem hat sich mit den Jahren verschärft und beginnt, an seinen Grundfesten zu rütteln. Denn mehr als 50 Prozent der Mitglieder sind über 65 Jahre alt. Um es einmal ganz krass und plakativ zu formulieren: Dem Förderverein sterben die Mitglieder weg! Während andernorts noch über die möglichen Auswirkungen des sog. „demografischen Wandels“ diskutiert wird, müssen wir feststellen: Wir sind bereits mittendrin!

Das hat Pastor Brinkmann in seinen Ausführungen während der Gemeindeversammlung gleichfalls deutlich gemacht. Die Auswirkungen des demografischen Wandels sind in den Kirchengemeinden Nienstedt/Förste und Eisdorf/Willensen bereits nachhaltig spürbar. Das Verhältnis von Taufen und Hochzeiten zu Beerdigungen hat sich in den vergangenen Jahren erheblich „zu Gunsten“ letzterer verschoben! Es gibt auch in unseren beiden Kirchengemeinden immer weniger Mitglieder. Ursache hierfür ist jedoch nicht eine steigende Zahl von Kirchenaustritten, sondern in erster Linie die Überalterung der Gesellschaft im Allgemeinen und unserer Gemeinden im Besonderen.

Veränderungen – auch wenn sie von außen aufgezwungen sind – wohnt auch immer eine „Chance zur Weiterentwicklung“ inne. Diese gilt es zu erkennen und zu nutzen. Ein ständiges „Weiter so“, ohne die Realitäten zu berücksichtigen, wird letztlich nicht zum Ziel sondern in eine Sackgasse führen. Auch die Kirche und wir als Kirchengemeinde müssen zu Kenntnis nehmen, dass es immer schwieriger wird, für immer weniger Kirchenmitglieder die „gewohnte“ pfarramtliche Versorgung mit immer begrenzteren finanziellen Mitteln sicherzustellen. Erschwerend kommt der z. Z. herrschende „Pastoren-Mangel“ hinzu. Unsere Kirchenvorstände können ein Lied davon singen, wie schwer es war, überhaupt einen Bewerber für die vakante Pfarrstelle zu finden. Mit Pastor Teicke aus Einbeck ist das ja jetzt „Gott sei Dank“ gelungen. Nach dem ihm vorauseilenden Ruf zu urteilen, scheinen wir mit ihm so etwas wie „das große Los“ gezogen zu haben. Seine bisherige Gemeinde in Einbeck ist jedenfalls sehr traurig, dass er sie verlässt.

Pastor Teicke ist ein „gestandener“ Pastor. Er hat seine eigenen Vorstellungen von Gemeindearbeit. Da wird sich in Zukunft sicher einiges ändern und auch ändern müssen. Lassen wir uns also unvoreingenommen auf ihn ein und begrüßen ihn herzlich in unseren Gemeinden. Ich bin mir sicher: Alles wird gut!

Die Mitgliederversammlung des Fördervereins hat einstimmig beschlossen, dass der bislang noch nicht eingezogene Jahresbeitrag für das Jahr 2012 bis Ende Mai 2013 eingezogen wird. Der Jahresbeitrag 2013 soll dann wie gewohnt gegen Ende des Jahres erhoben werden. In diesem Zusammenhang die Bitte an die Fördervereinsmitglieder, eine Änderung der Bankverbindung dem Vorstand mitzuteilen, da nicht eingelöste Lastschriften erhebliche unnötige Kosten verursachen.

Zum Schluss mein Appell: Bleiben Sie dem Förderverein gewogen. Ihr Jahresbeitrag (30 Euro) ist gut und sinnvoll angelegt. Neue Mitglieder – besonders jüngere – sind jederzeit herzlich willkommen. Für Ihre Unterstützung und Mitgliedschaft sage ich Ihnen herzlichen Dank!

Jens Fröhlich 1. Vorsitzender des Fördervereins