Veränderungen bis 1987

Veränderungen bis 1987

Der 1778 zum Bau der St. Martins-Kirche verwandte Sandstein aus dem Westerhöfer Wald ist von minderwertiger Qualität.
Schon im 19. Jahrhundert wird die Kirche mehrmals innen und außen renoviert; der Turm wird 1810 von Grund auf neu gebaut bzw. ummäntelt.
Eine Turmuhr wird von der Kirchengemeinde Eisdorf erworben.
Die Glocken müssen im 1. (große Glocke) und im 2. Weltkrieg (kleine Glocke) abgegeben werden. Ein Ersatz erfolgt nach Kriegsende.
Den Außenputz läßt man 1885 aufbringen. Die Außenwände halten aber der Witterung nicht stand, die nicht oder schlecht isolierten Grundmauern ziehen die Bodenfeuchtigkeit an. Der Putz fällt teilweise im Laufe der Zeit wieder herunter.
Die meisten Fensterbögen werden durch Setzrisse oder äußere Witterungseinflüsse beschädigt.
Die Dächer auf Turm und Kirchenschiff werden 1950 und 1960 erneuert.

Die Inneneinrichtung der Kirche ist teilweise noch die Originaleinrichtung aus dem 18. Jahrhundert.
Die Orgel stammt aus dem Jahr 1743 (Erbauer: Ebeling, Einbeck) und wird demnach schon in der Vorgängerkirche gestanden haben.

Der Kanzelaltar aus dem Jahr 1779 brannte 1939 ab.
Damit konnte der „Castropsche Flügelaltar“, der damals im Lehrerzimmer in der Schule in Förste stand, einen würdigen Platz in der Kirche in Nienstedt bekommen.
Dafür wurde in der Kirche eine halbhohe Wand gezogen, die den Ostteil der Kirche, den Chorraum, vom Kirchenschiff abtrennte. Davor wurde der Flügelaltar aufgestellt.
Dahinter gewann man eine größere Sakristei, die nötig geworden war, da die Nationalsozialisten den Konfirmandenunterricht in den Schulen untersagt haben.
Bei einer weiteren Renovierung in den 1960-er Jahren wurde die Wand bis unter die Decke emporgemauert.
Der dadurch entstandene kastenartige, leicht musealische Eindruck des Kirchenschiffs hatte bis zur umfangreichen Grundrenovierung der Kirche zwischen 1988 und 1989 Bestand.  

Der 1939 abgebrannte Kanzelaltar um 1900

Flügelaltar im Dezember 1939