Vorgängerkirchen

Vorgängerkirchen

Sämtliche hiesigen Unterlagen über die alten Kirchen in Nienstedt sollen beim Abbruch 1778 verloren gegangen sein.
Der Ursprung des Ortes Nienstedt (Niegenstedt = Neue Stätte) wird in der Wüstung „Kostmannsdorf“ (oder Gossmannsdorf) vermutet. Der Name ist unklar. Einige sagen: er kommt von der dortigen Kirche, die St. Cosmas und St. Damian geweiht war; andere sagen: es handelt sich um ein „Klosterdorf“, vermutlich eine Niederlassung der St. Blasius Abtei in Northeim.
Später sei eine Taufkirche im Sösetal gebaut worden (1000 – 1050), von der dann später ein großes Kirchenspiel (Nienstedt, Förste, Eisdorf und Willensen) betreut worden ist.

Diese Angaben lassen sich bis auf die im 16. Jahrhundert erfolgte Abtrennung von Eisdorf/Willensen nicht schlüssig belegen.

Die Existenz von Förste ist durch eine Schenkungsurkunde vom 10.08.990 belegt (Staatsarchiv Wolfenbüttel); Nienstedt wird 1135 in einer Schenkungsurkunde für das St. Peterstift in Nörten belegt. (Staatsarchiv Wien)
Die Stiftung der Kapelle in Förste durch die Ritter von Letgast wird durch eine Urkunde aus dem Jahr 1303 belegt, die sich im Archiv des Barons von Oldershausen befindet.
Die Kapelle in Förste wurde in 2 Schritten 1890 und 1935 abgebrochen. Aus ihr stammt der Castropsche Flügelaltar, der heute das Prunk- und Mittelstück der St. Martinskirche in Nienstedt darstellt. Vielleicht stammt aus ihr auch der kleine romanische Abendmahlskelch.

Baujahr und Aussehen der Vorgängerkirchen lassen sich nicht mehr ermitteln.1583 und 1588 sollen Zerstörungen stattgefunden haben. Daraufhin erfolgte immer wieder ein Neuaufbau.
1626 wurde die Kirche in Nienstedt von den Truppen Christians von Dänemark zerstört, die auf dem Rückzug vor Tilly das System „verbrannte Erde“ praktizierten.
Pastor und Küster siedelten nach Förste über. Dort wurde ein Haus für sie gekauft, in dem „Katechismusunterricht“ erteilt und „das Sakrament gereicht“ wurde.

Dieser Zustand dauerte bis 1660. Dann begann wieder die Arbeit in Nienstedt. Die Kirche wurde notdürftig repariert. Das heutige Pfarrhaus wurde 1703 erbaut.

Zwischendurch kam es durch die wechselnden und sich streitenden Patronatsherren zu kleinen Abspaltungen. Zeitweilig hielt sich der Baron von Oldershausen auf seinem Hof in Förste eine eigene Kapelle nebst Pastor.

Die Patronatsrechte erhält 1299 das Zisterzienserinnenkloster Höckelheim von dem „Herren von der Plesse“ (bei Göttingen), die es jedoch 1307 zurück erhalten. Dann ging sie auf die „Ritter von Letgast“ über, die auf dem „Lichtenstein“ bei Förste eine Burg besaßen, deren Reste noch heute zu erkennen sind. Danach wurden „die von Oldershausen“ Patrone, verlieren die Rechte nach der Reformation aber an „die von Hardenberg“ (unter deren Ägidie die heutige Kirche gebaut wurde); ab 1816 besitzt das Königshaus zu Hannover die Patronatsrechte.