Abgesagtes schafft Raum für Neues:
Die Kirchengemeinde St. Martin hat zu Beginn der Woche sieben Osterstationen im Ort eingerichtet. Die aufgestellten Birkenkreuze sind von weitem zu erkennen. Sie begleiten Passanten bis zum Osterfest. Osterhasen und Ostereier hat sich der Kirchenvorstand verkniffen. Doch Karsamstagabend werden buntbemalte Steine überall im Dorf versteckt sein. Kinder und Erwachsene sind eingeladen, mit diesen die Stationen um zu schmücken. Eigene bunte Steine zu malen und zu verstecken, ist willkommen.
Ostern bricht das Grün aus den Zweigen, kommt Licht ins Dunkel. In der Kirche wird die Auferstehung vom Tod gefeiert. Dunkelzeiten und herunterziehende Gedanken sollen nicht das letzte Wort haben. Das wird auch in Beiträgen aus den Konfirmandengruppen deutlich, die diese Aktion unterstützen.
„Die Kirche bleibt zu. Sie kommt ins Dorf“, so Pastor Wolfgang Teicke. Er sieht dies als Chance. Überraschend für ihn ist bei einer Sitzung mit dem Kirchenvorstand - der letzten vor den damals bereits drohenden Einschränkungen - diese Idee entstanden. „Das war mal eine außergewöhnliche Sitzung. Vieles, was sonst hätte vorbereitet werden müssen, war abgesagt. Die Not beflügelt zu kreativem Denken.“ Alle Kirchenvorsteher sind begeistert dabei, auch einige eingeweihte Gemeindemitglieder lassen sich nicht lange bitten. Sie betreuen einen der kleinen „Altäre“ oder bemalen Steine. Zum Geläut um 19:00 Uhr wird an den Osterstationen eine Kerze angezündet. An anderen Orten als sonst erinnert Kirche: Der Mensch hat nicht alles in der Hand. Und: Er darf sich geborgen fühlen in einer guten Hand. Eine der Stationen ist z.B. beim EDEKA – Markt an der Förster Straße aufgebaut.
